Da kann man putzen wie man will: Mit den Jahren setzen sich im Nassbereich eines Badezimmers schimmlige Beläge fest. Auch das eifrige Trockenwischen der Fliesen nach jedem Duschen verhindert nicht völlig die Ausbildung von Schimmel und die Zerstörung des Silikons.
Neben Wasser setzen Schmutz und Staub mit der Zeit den Silikonfugen zu. Wenn Haushaltsreiniger dem Schimmel nicht mehr entfernen, dann sollten die Fugen neu gemacht werden. Schnell und preiswert lässt sich das auch in Eigenregie erledigen.
» Silikonfugen kann man mit relativ wenig Aufwand und ein paar Handgriffen auch selbst sanieren.«
Gute Vorarbeit lässt neue Fugen länger leben
Im ersten Arbeitsgang muss die gesamte alte Dichtmasse herausgelöst werden. Dies geht gut mit einer Messerklinge oder einem anderen ähnlichen Gegenstand wie etwa einem Ceranfeldkratzer. Schimmelbelag muss komplett entfernt werden, da poröse Fugen tief von Schimmelbelägen befallen sind.
Mittels eines Speziallösers werden alle Pilzsporen beseitigt. Nur so ist der Wiederbefall durch Reste von Schimmel zu vermeiden. Wenn der Fugenuntergrund sauber und durchgetrocknet ist, hat die neue Fugenmasse optimalen Halt.
Verfugen mit der richtigen Technik
Für Neuverfugung mit Silikon eignen sich Kartuschen mit zugehöriger Spritze. Diese drückt das Silikon passgenau in die vorbereiteten Fugen. Wer sich das präzise Verfugen erleichtern will, klebt angrenzenden Wannenrand und Wand mit Kreppband ab.
Das ausgedrückte Silikon aus der Silikonspritze passt sich so der vom Klebeband vorgegeben Dimension an. Die gewünschte Breite der Fuge lässt sich zusätzlich durch passgenaues und schräges Anschneiden der Silikonkartuschenspitze erreichen.
Fertige Fugen werden glattgezogen.
Nach dem Einpassen der neuen Silikonfuge werden diese von überflüssigen Partikel befreit und die Oberfläche glattgezogen. Letzteres geht leicht mit dem Daumen, den man vorher mit Spülmittel einreibt. Es empfiehlt sich zum Schutz vor möglichen Problemstoffen im Silikon leichte Schutzhandschuhe für Handwerker überzuziehen.
Wer die Fingerfertigkeit nicht hat läuft Gefahr, dass das Ergebnis nicht eine präzise und glatte Fugenfläche ergibt. In diesem Fall hilft ein sogenannter Fugenglätter aus dem Baumarkt. Eine frische Fuge sollte eine Viertelstunde antrocknen.
Es entsteht dann bereits eine stabile Oberfläche. Wenn man Klebeband verwendet hat, kann man dieses jetzt vorsichtig abziehen. Für alle üblichen Belastungen sollte man aber noch einige weitere Stunden warten.
In diesem Video werden sämtliche Arbeitsschritte anschaulich präsentiert:
Schimmelbefall ist eigentlich ein Fall für den Vermieter
Die beschriebene Vorgehensweise wirkt recht einfach. Dennoch kann es zu unerwarteten Problemen kommen. Aufpassen muss man etwa, wenn man eine Wanne aus Acryl hat. Dieses Material kann von Silikon angegriffen werden. Wichtig ist auch, dass sehr sauber gearbeitet wird. So sollte man Silikon sofort von Fliesen entfernen.
Verschmutzungen und Schäden, die auf unsachgemäße Heimwerkarbeit zurückgehen, sind vom Mieter wieder in Ordnung zu bringen. Institutionen wie der Deutsche Mieterbund empfehlen, dass Mieter, die sich eine solche Reparatur nicht zutrauen, den Vermieter ansprechen sollten.
Gute Pflege schützt neue Fugen
Sind die neuen Fugen gut geraten, dann möchte man sie sich gerne lange schön erhalten. Dass bedeutet, dass man einem künftigen Schimmelpilzbefall praktisch vorbeugen kann.
Dies erfolgt durch zwei Maßnahmen:
- Nach jedem Duschen oder Baden werden die Fugen mit klarem Wasser nach- und abgespült. Im Anschluss ist es gut, die Fugen mit einem Putztuch oder altem Handtuch zu trocknen. Schimmelpilze gedeihen in trockenem Milieu viel schlechter als bei ständiger Feuchtigkeit.
- Schließlich kann man einmal in der Woche eine Grundreinigung vornehmen: Hierbei putzt man die Fugen mit einem handelsüblichen Badreiniger, den man unverdünnt aufträgt. Auch hier ist das folgende Klarspülen und Nachtrocknen notwendig und wichtig. Völlig ausschließen lässt sich eine Schimmelneubildung nicht. Aber wenn man eine neue Verfugung auf diese Weise deutlich weiter in die Zukunft verlegen kann, ist doch schon einiges gewonnen.
Alternative zu Fugen im Bad
Um erst gar nicht mit dem Problem der schimmligen Fugen konfrontiert zu werden, bieten sich bei einem Neubau oder einer Badsanierung fugenlose Bäder an. Fugenlose Bäder sind nicht nur hygienisch sondern durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Paneelen auch individuell und modern gestaltbar.
Titelbild: 123rf
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